Nicht Liebe ists
Nicht Liebe ists, doch was es ist,
Ich weiss es nicht zu sagen,
Es hält mich sicher, hebt mich hoch,
Es ist so leicht zu tragen.
Ich bin mich selbst so lieblich los,
Ich bin wie neugeboren,
Ich hab mich, wie der Fluss ins Meer,
In dein Gemüt verloren.
Deine Augen
Dich verliess ich, dich verstiess ich,
Eh ich dich besessen,
Aber deine Augen kann ich
Nicht vergessen.
Greif ich hastig nach dem Becher,
Jubelfroh zu trinken,
Seh ich sie im klaren Weine
Trübe blinken.
Geh ich irre dunkle Pfade,
Ebbet, sinkt mein Leben,
Deine Augen traurig glänzend
Mich umschweben.
Deine Augen blicken Jammer,
Unversöhnlich herben,
Und ich fühls, ich muss an ihnen
Langsam sterben. |
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Deingedenken
Deine lieben klaren Augen
Grüssen mich aus weiter Ferne,
Schimmern sanft zu mir herüber,
Wie durch Nebel helle Sterne.
Denk ich dein, so kehren wieder
Märchenglanz und Kinderträume,
Durch die Seele geht ein Rauschen,
Wie durch grüne Waldesbäume.
Gedenkst du noch?
Gedenkst du noch der funkelnden
Glücksel'gen Sommernacht,
Die du am See, am dunkelnden,
Allein mit mir verwacht?
Am Himmelsbogen flimmerte
Der Sterne weisser Kranz,
Und dir im Auge schimmerte
Ein überird'scher Glanz.
Die weichen Winde kräuselten
Das Haar dir sacht empor
Und gingen hin und säuselten
Geheimnisvoll im Rohr.
Zwei stille Thränen feuchteten
Dein dunkles Wimpernpaar,
Und ferne Blitze leuchteten
Herüber wunderbar. |