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Emma von Brandis-Zelion *1840 †1909 1 - / Liebes Gedicht


Unverstanden

In meines Herzens Garten
Blüh'n Blumen groß und klein,
Doch ach, es fehlt den armen
Der Liebe Sonnenschein.

Der Sonnenschein der Liebe,
Der Liebe warme Glut,
Und ihre Wurzeln trinken
Nur meiner Thränen Flut.

Ihr armen, armen Blumen,
Wie müßt ihr doch vergehen,
Vergehen und verbleichen,
Verbleichen ungesehn! -

Das größte aller Leiden
Welch' es hienieden giebt,
Ist nicht verstanden werden,
Wo man am meisten liebt.




Der Liebe Erwachen

1.

Ich träumte von der Liebe
Und kannte noch sie nicht,
Nur leis wie Morgendämmern
Grüßt mich von fern ihr Licht.

2.

Da schaut mit einem Male
Gleich Frühlingssonnenschein
In ihrem vollsten Glanze
Sie mir in's Herz hinein.

3.

Es wecket süße Blüten
Ihr gold'ner warmer Strahl,
Die in der Knospe schliefen,
Voll Duft und ohne Zahl.

4.

Und aus verborg'nen Tiefen
Bricht nun hervor ein Quell,
Von ungekannter Wonne,
Frisch und Cristallenhell.

5.

Das Träumen von der Minne
War hold und lieblich gar,
Doch so wie ihr Erwachen
So schön es nimmer war.



Wehre mir, daß ich dich liebe

Wehr' dem wilden Bergeswasser,
Wehre ihm sein Schäumen, Rauschen,
Wehr' den Sonnenstrahlen, daß sie
Grüße mit der Erde tauschen.
Wehr' dem Vogel im Gezweige,
Wehre ihm sein fröhlich Singen,
Müßt' ihm dann die liederreiche,
Kleine Brust nicht gar zerspringen? -
Wehre mir, daß ich dich liebe,
Daß von deinem Sein und Leben
Angehaucht, die tiefsten Saiten
Meiner Seele mächtig beben.



Verwelkte Rosen

Ich hört' im Traume deiner Stimme Klang,
Sie tönte mir wie lieblicher Gesang!
Liebend sah ich zu mir herab dich neigen,
Zu schmücken mich mit frischen Rosenzweigen.

Ich jubelte vor Wonne und vor Lust,
Ich drückt' die Rosen lächelnd an die Brust,
Und unter tausend lieblichen Gestalten
Sah ich das Glück vor mir sich hold entfalten.

Als ich erwachte fühlt ich einen Schmerz.
Weh mir, es stachen Dornen mich in's Herz;
Die schönen Rosen waren all' entschwunden,
Und süßen Träumen folgten bitt're Stunden.
Das Lied von der Liebe

Oft zieh'n durchs Herz mir wunderbare Klänge,
Wie Traumesflüstern, süß und lind,
So wie der Aeolsharfe Saiten klingen,
Wenn leis mit ihnen spielt der Wind.

Sie schwellen an zu mächtigen Accorden
Voll hoher Leidenschaft und Glut,
Gleich Sturmgebraus und wie das Rauschen
Von des bewegten Oceans Flut.

Oft hab ich schon versucht sie nach zu singen
Die wohlbekannte Melodie,
Die mir so wunderbar das Herz durchzittert,
Allein vermocht hab ich's noch nie.

Doch habt Ihr alle sie wohl schon vernommen,
Die wechselnd so das Herz durchzieht,
Denn tönet nicht in jeder Menschenseele
Einmal der Lieb' unsterblich' Lied?



Ein Denkstein

Gleich wie auf einen Denkstein ist
Es mir in's Herz geschrieben,
Daß ich dich jetzt und immerdar
Dich ewig werde lieben.

Nicht eine ird'sche Macht vermag
Die Züge zu zerstören,
Wenn auch die Elemente all
Zum Kampfe sich verschwören.

Zwar kann der Stein mit seiner Schrift
Im Lauf der Zeit verwittern,
Orkane wild zertrümmern ihn,
Zertrümmern und zersplittern.

Selbst auf den Trümmern wirst du's noch,
Tief eingegraben lesen,
Wie theuer meinem Herzen du
Zu jeder Zeit gewesen.



Der welke Strauß

Da halt ich einen Strauß verwelkter Blumen
Mit nassen Augen wieder in der Hand,
Es sind aus längst vergangnen, schönen Tagen
Die Blumen mir ein theures Liebespfand.

Und wie so unaufhaltsam niederrinnet
Auf die Verblichnen meiner Thränen Flut,
Da seh ich plötzlich wieder auf sie leben,
Und wunderselig wird es mir zu Mut.

Hoch über mir wölbt sich der blaue Himmel,
Durch grünes Laubwerk dringt der Sonne Licht,
Und um den schlanken Stamm der hohen Buche
Des Epheu's dunkle Ranke fest sich flicht.

Im Moose blühet still die Anemone
In ihrem weißen, reinen Frühlingskleid.
Der bunte Schmetterling, der sie umgaukelt,
Trinkt aus dem zarten Kelche Süßigkeit.

Und wiederum preß' ich an meine Lippen
Den Blumenstrauß in stiller Seligkeit,
Ach, da erwach' ich aus dem schönen Traume
Von einer theueren Vergangenheit.

Entschwunden sind die holden Frühlingsbilder,
Entflohen all' der warme Sonnenschein,
Ich steh' mit meinem Straus verwelkter Blumen
In meiner öden Kammer ganz allein. -

S' ist Winterzeit, gewelkt sind alle Blüten,
Die Flur beschneit, die Bäume steh'n entlaubt,
Und an die eisig kalten Fensterscheiben
Lehn' ich mein sorgenschweres, müdes Haupt.



Hast du mich lieb

Hast du mich lieb, so will ich sonder Klagen
Das Schwerste und das Bitterste ertragen.
Hast du mich lieb, bangt mir vor keiner Not,
Hast du mich lieb, fürcht selbst ich nicht den Tod.


















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