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Marie von Najmajer *1844 †1904 1 - / Liebes Reime


Warum?

Warum du vermagst, mich zu zügeln
Mit leichter, muthwilliger Hand,
Warum deinen gaukelnden Flügeln
Mein träumender Sinn sich verband,

Und wie mir durch dich ist geschehen,
Und was uns're Herzen verflicht -
Ach! könnt' ich es fassen, verstehen,
So wär' es ein Zauber ja nicht!



Komm zu mir!

O wende nicht dich ab von mir
Mit Augen thränenschwer!
Zog schöne Freude mich zu dir,
So thut's das Leid noch mehr.

Nicht frag' ich, was die süße Lust,
Der Stimme Klang dir nimmt:
Es ist die reiche Menschenbrust
Am leichtesten verstimmt.

O schweig' nur still! doch wenn ein Bann
Dich ungewohnt bezwingt,
Wenn, was dich sonst erfreuen kann
Mit holdem Schein, versinkt,

Wenn unter einer Seelenlast
Dein froher Muth entwich -
So komm zu mir zu stiller Rast
Denn sieh - ich liebe dich.



Scheiden

Stille Luft läßt wunderklar
Alle Fernen sehen,
Schöner als es jemals war,
Will das Land erstehen.

Hörbar ist der fernste Laut,
Alle Winde schweigen,
Weit Getrenntes will sich traut
Zu einander neigen.

Wo die Sonne ging zu Thal,
Schwarze Wolken hangen,
Fernhin zuckt ein Blitzesstrahl -
Rings Gewitterbangen.

Also sind, wie nie, wir warm
Herz an Herz gedrungen,
Halten uns in stillem Harm
Schweigend lang umschlungen.

Und jedweder Seelenlaut
Einigt sich uns Beiden
Süß und bang und schmerzlich traut -
Denn wir müssen scheiden.

Nimmer werd' ich, holdgesinnt,
So dich wiedersehen,
Nimmer wirst du, Elfenkind,
Dieses Herz verstehen,

Wenn sein ungestümer Schlag
Nicht mehr dir erzählet,
Was es selber leiden mag,
Wenn es And're quälet.

Wie ins Haar ein Röselein,
Das du hier gefunden,
Flichst Erinnerung du ein
An verfloss'ne Stunden.

Doch in meinem schweren Sinn
Wird sie Wurzel schlagen,
Und ich werd' durchs Leben hin
Dein Gedenken tragen.
Stromaufwärts

Die Wolken ziehn zum Thale,
Es eilt dahin die Fluth,
Von wo im Morgenstrahle
Ich schied mit trübem Muth.

Mit Wolken möcht' ich fliehen
Und mit des Stromes Lauf -
Und muß doch vorwärts ziehen,
Den steilen Berg hinauf.

Die Lüfte treibt's, die Wogen
Nach einem Ziel allein,
Und ew'ge Mächte zogen
Die Bahnen ihrem Sein.

Ach! gegen sein Verlangen
Und gegen Strom und Wind,
Das Herz voll Sehnsuchtsbangen,
Zieht nur das Menschenkind!



Lieder aus der Rosenzeit

I.

Welcher Gruß kann holder sein,
Wenn ich unverhofft dich sehe,
Als in deinem Aug' der jähe,
Schöne, flücht'ge Freudenschein?
Welcher Gruß kann holder sein?

Welches Wort kann süßer sein,
Wenn ich scheidend von dir gehe,
Als in deinem Aug' das Wehe,
All' die schwerverhehlte Pein -
Welches Wort kann süßer sein?

II.

Ich bring' in stummer, inniger Lust
Die Rose dir entgegen,
Du nimmst sie hin, an deine Brust
Sie schweigend beredt zu legen.

Und als sie dir am Herzen ruht,
Hab' Antwort ich gefunden
Auf jenen Gruß, den ihre Gluth
Dir leise sollte bekunden.

Wie war es, eh' sie uns erblüht?
Ich kann es nicht mehr fassen:
Ich sehe nur vor deinem Gemüth
Die äuß're Welt mir erblassen,

Und ferner rücken mir Leid und Lust,
Des Daseins wechselnde Loose -
Ich sehe nur an deiner Brust
Die Liebe hauchende Rose.


















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